Fahrradwoche 2014

Ausgewählt hatten unsere Tour-Führer Walter und Hermann für dieses Jahr die “Römer-Lippe-Route“ von Detmold nach Wesel am Rhein. Sieben Teilnehmer machten sich am Samstag 9. August auf den Weg zur 14. Radwanderung nach Paderborn. Mit dem günstigen NRW-Ticket im Gepäck starteten wir um 10:15 Uhr vom Hauptbahnhof in Siegen. Eine gemütliche Reise mit Fahrrädern und Gepäck hatten wir bis Bochum. Dort mussten wir umsteigen. Der voll besetzte Zug hatte bis Paderborn leider nur noch Stehplätze für uns. Am frühen Nachmittag waren wir in Paderborn angekommen und erreichten nach nur vier 4 Km Fahrtstrecke mit dem Fahrrad das Hotel Stadthaus im Zentrum der Stadt. Nachmittags hatten wir Zeit die attraktive Innenstadt mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten und romantischen Gassen kennen zu lernen. In der Stadt entspringt aus über 200 Quellen der Pader, Deutschlands kürzester Fluss.

Sonntag, 10. August
Bereits um 09:20 Uhr saßen wir im Zug Richtung Detmold. Dort angekommen brachte uns ein Radfahrerbus zum Hermannsdenkmal. Vom 54 Meter hohen Denkmal hatte man tollen Ausblick über den Teutoburger Wald. Aber dann war Schluss mit lustig. Ab jetzt war die Muskelkraft gefordert. Eine kurze rasante Abfahrt nach Detmold und weiter mit einigen kräftigen Anstiegen Richtung Externsteine  bei Horn Bad-Meinberg. Selbstverständlich wurden die 38 Meter hohen Felsformationen über steile Treppen und Stiege erklommen. Die Mühen wurden mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Die Mittagspause wurde in der Ortschaft Schlangen bei einem Schützenfest,  das im 2-jährigen Rhythmus in den geraden Jahren veranstaltet wird, eingelegt. Nächstes Ziel war Bad Lippspringe mit der Quelle der Lippe. Von dort war es nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt in Paderborn. Mit gefahrenen 51 Km hatten wir uns das Abendessen im Paderborner Brauhaus redlich verdient. Schweinesteak 400 Gramm!!!

Montag, 11. August
Start war nach einem guten Frühstück schon um 08:15 Uhr. Nach kurzer Zeit erreichten wir Schloss Neuhaus, ein Paradebeispiel der Weserrenaissance. Heute beherbergt das Schloss u.a. eine Schule. Vorbei an der Freizeitanlage Lippesee fuhren wir Richtung Lippstadt. Vergeblich suchten wir unterwegs an einer Gaststätte für die Mittagspause, denn die gastlichen Häuser hatten montags alle Ruhetag. So erreichten wir bereits um 14:30 Uhr unser Etappenziel Bad Waldliesborn. Dort wurde in einem Cafe die verspätete Pause nachgeholt. Von dort waren es nur noch wenige Meter bis zum gebuchten Hotel, das Parkhotel Ortkemper. Nach 51 Km schmeckte der Begrüßungstrunk sehr gut. Das Abendessen haben wir in einer Gaststätte im Ort zu uns genommen. Die Entscheidung war nicht so gut, denn das Essen hätte besser sein können. Leider hatten wir vorher übersehen, dass die Küche im Hotel seit Jahren mit einem Michelinstern ausgezeichnet wird. Da hatten wir etwas Pech gehabt.

Dienstag, 12. August
Nach einem Superfrühstück saßen wir heute wieder um 09:15 Uhr auf den Fahrrädern. Heute stand die Königsetappe auf dem Programm. Zuerst fuhren wir nach Lippstadt, um dort wieder auf die Originalroute und die Lippe zu treffen. Durch die wunderschönen Lippeauen führte uns der Weg zum Schloss Hovestadt. Nach einer kurzen Rast fuhren wir weiter durch eine sehr schöne Landschaft Richtung Hamm. Zwischendurch haben wir in Uentrop den größten Hindutempel Europas besichtigt. In Hamm legten wir kurzfristig die Mittagspause an einer Imbissbude ein, denn es war Regen gemeldet. Pünktlich wie er gekommen war, verschwand er nach kurzer Zeit wieder (nicht nass geworden). Kurz nach dem Neustart kamen wir am Maximillianpark vorbei, wo wir das weltweit größte Gebäude in Tiergestalt, einen Elefanten aus Glas und Stahl, sehen konnten. Immer an der Lippe bzw. am Datteln-Hamm-Kanal entlang erreichten wir schließlich um 17:00 Uhr und nach 73 Km die Stadt Werne. Unser Quartier war das Hotel Baumhove mitten im Zentrum. Dort haben wir auch das gute Abendessen zu uns genommen. Leider waren die Zimmer auf einem sehr alten Standard, so dass wir für dieses Haus leider keine Bestnoten vergeben können.

Mittwoch, 13. August
Start wie immer um 09:15 Uhr. An alten Römerlager vorbei erreichten wir nach gut 20 Km die Stadt Lünen. Dort legten wir eine längere Mittagspause ein, denn am Fahrrad von Karl-Heinz hatte sich der Fehlerteufel eingenistet. Anschließend fuhren wir wieder über sehr schöne Radwege Richtung Haltern am See. Das letzte Teilstück führte am Wesel-Datteln-Kanal entlang, wo wir bei der Schleuse Flaesheim noch einmal einen Zwischenstopp einlegten. Nach 66 Km erreichten wir schließlich um 16:15 Uhr das Ratshotel in Haltern. Ein gepflegtes Haus im Herzen der Stadt. Da die Küche des Hotels an diesem Tag geschlossen hatte, suchten wir uns in der Stadt ein anderes Restaurant, um uns wieder für den nächsten Tag zu stärken.

Donnerstag, 14. August
Abfahrtszeit wie immer und wieder eine sehr schöne Tagesetappe. Abweichend von der Originalstrecke fuhren wir die Victoria-Schleife. An Marl vorbei und durch Dorsten, ab hier wieder Originalstrecke, wurde die Mittagspause bei einer Fischzuchtanlage in der Nähe von Gahlen eingelegt. Der frisch geräucherte Fisch war eine Delikatesse. Nächste Pause war beim Schloss Gartrop. Ein imposantes Anwesen. Der „Höhepunkt“ des Tages ließ nicht lange auf sich warten. Kurz vor Wesel wollten wir die Selbstbedienungsfähre über die Lippe benutzen. Einen Kilometer vorher wurde der Himmel auf einmal schwarz. Zum Glück waren wir gerade bei einem Bauernhof mit dem Namen „Ufermannshof“. Gerade noch rechtzeitig fanden wir unter einem Carport Unterschlupf und das Unwetter brach über uns herein. Nach einer guten halben Stunde verzog sich aber wieder das Gewitter und der Regen. Über einen nassen Feldweg erreichten wir schließlich die Fähre. Nach einigen Startschwierigkeiten setzten wir endlich die Fähre in Betrieb und erreichten trockenen Fußes das andere Ufer. Von dort waren es noch einmal 5 Km bis zum Hotel, das Haus Duden. Insgesamt hatten wir an diesem Tag 59 Km zurückgelegt. Die Hotelanlage war riesig. Das merkten wir auch bei den Preisen, denn 4 Sterne müssen ja bezahlt werden. Es sollte kein preiswerter Abend werden, aber das Essen war Spitze.

Freitag, 15. August
Das Frühstück verdiente 4 Sterne. Kurz vor der Abfahrt kam der Reiseveranstalter zu uns. Wir gaben einen Kurzbericht über die guten und weniger guten Sachverhalte ab, die er mit großem Interesse zur Kenntnis nahm. Anschließend sammelte er unser Reisegepäck ein und brachte es zum Bahnhof in Wesel. Wir hatten noch 4 Km Fahrstrecke vor uns. Kurz vorm Bahnhof nahmen wir noch ein paar Regentropfen wahr, aber wir waren sehr schnell im Bahnhof verschwunden. Die Rückfahrt mit der Bahn über Duisburg und Bochum war an diesem Tag kein Problem.So erreichten wir ausgeruht nachmittags wieder den Bahnhof in Siegen.

Schlussbemerkung:
Ob ihr es glaubt oder nicht, wir hatten an allen Tagen sehr schönes Wetter, teilweise starker Gegenwind, und sind nicht einmal nass geworden. Bei zwei kleinen Regenschauern standen wir zufällig im Trockenen. Keiner der Teilnehmer hat sich durch einen Sturz verletzt. Glück muss man haben. Ein Dank noch an Eva, denn sie hatte es nicht immer leicht mit uns.

Statistik: 306,72 Kilometer         Schnitt:           13,4 km/h        Fahrzeit:         22:56:27 Std.

(WS)

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